Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on whatsapp
WhatsApp
Share on email
Email
Share on print
Drucken
Mit zunehmenden Lebensjahren treten im Körper vermehrt Verschleißerkrankungen auf. Auch der Zahnhalteapparat bleibt davon nicht verschont. Laut der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie fehlen älteren Menschen im Schnitt 14,2 Zähne und circa 22 Prozent leiden unter völliger Zahnlosigkeit. Ursache: Aufgrund eines veränderten Stoffwechsels verursachen bereits geringe Verunreinigungen im Mund Entzündungen, die im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führen.
„Zusätzlich weist der Kieferknochen oftmals nicht mehr genügend Festigkeit auf, um gesunde, aber auch künstliche Zähne ausreichend zu verankern“, weiß Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus. „Um Lücken dennoch mithilfe von Implantaten zu schließen, bedürfen Betroffene daher einer speziellen Behandlung, die auf die veränderten Eigenschaften des Körpers eingeht.“ Am Ende steht in jedem Fall ein formschöner Ersatz, der den echten Zähnen in nichts nachsteht.
Gründe erkennen
In hohem Alter verändert sich der gesamte Muskelapparat des Körpers, was sich auch auf den Zahnhalteapparat auswirkt. Durch allgemeines Abschlaffen der Muskulatur vermindert sich beispielsweise die Kraft des Kiefers beim Zubeißen. „Ältere Menschen greifen daher eher auf weiche Nahrungsmittel zurück, die wiederum den Speichelfluss weniger anregen als feste Produkte“, sagt Dr. Sliwowski. „Dadurch bleiben vor allem zuckerhaltige Lebensmittel förmlich an den Zähnen kleben und Bakterien bilden sich in den Zwischenräumen.“ Trotz guter Pflege kommt es dann häufig zu Entzündungen, welche aufgrund der natürlichen Veränderungen im Stoffwechsel von älteren Menschen nicht mehr so schnell wie bei Betroffenen jüngeren Alters heilen. Oftmals der Beginn eines Kreislaufs, der zu Zahnverlust führt.
Spezielle Anforderungen meistern
Genau wie die Knochen des restlichen Skeletts bleibt auch der Kiefer von strukturellen Veränderungen nicht verschont. So vermindert sich aufgrund eines Rückgangs an Hormonen nach den Wechseljahren oder durch andere äußere Faktoren die natürliche Knochenmasse. Entstehen dadurch poröse Strukturen, liegen Zähne nicht mehr fest verankert im Mund und das Risiko für Zahnverlust steigt. „Entstehen dann Lücken, lässt sich ein Ersatz nicht mehr so einfach platzieren wie bei Menschen mit gesunder Knochenstruktur“, erklärt der Experte. „Vor Beginn einer Implantatversorgung bauen wir häufig zunächst Kieferknochen auf.“ Um das Risiko für Allergien und Abstoßreaktionen zu vermindern, kommt dafür körpereigenes Material aus der Mundhöhle infrage. Im Speziallabor entsteht aus den entnommenen Zellen ein sogenannter Knochenchip, der als Grundlage für eine Züchtung direkt im Mund dient. Erst wenn genügend Knochen nachgewachsen ist, lässt sich der künstliche Zahnersatz integrieren. Für lang anhaltenden festen Biss platziert der Experte dazu ein Implantat im Kieferknochen und setzt daraufhin den sichtbaren Zahnersatz in Form von Brücken, Kronen oder speziellen Prothesen ein. In Form und Funktion stehen diese dem natürlichen Zahn in nichts nach. Fazit: Zwar stellt die Behandlung von älteren Menschen mit Zahnverlust eine besondere Herausforderung dar. Dank neuster Therapieverfahren besteht jedoch auch für diese Patienten die Möglichkeit, wieder fest zuzubeißen und das Leben ohne Lücken zu genießen.
Quelle: OpenPR