Mit Apraxie wird die Unfähigkeit von willkürlichen und zielgerichteten Bewegungsabläufen sowie des Hantierens mit Objekten wie Werkzeugen oder Besteck bezeichnet. Anders als bei Lähmungen oder Koordinationsstörungen lassen sich die mit der Apraxie verbundenen motorischen Fehlhandlungen nicht durch grundlegende Behinderungen in der Motorik erklären.
Als Funktionsstörung tritt eine Apraxie in erster Linie nach linksseitigen Hirnschäden auf; beispielsweise nach einem Schlaganfall. Dabei betrifft die Apraxie dennoch beide Körperhälften und geht oft mit einer zeitgleichen Aphasie (Sprachstörung) sowie einer Lähmung der rechten Körperseite einher.
Grob unterschieden wird in ideatorische und ideomotorische Apraxien. Bei einer ideatorischen Apraxie liegt eine Störung in der Bewegungsvorstellung vor. Die Abläufe von Handlungen können nicht in logischer Reihenfolge vorgestellt und durchgeführt werden. Bei der deutlich häufiger vorkommenden ideomotorischen Apraxie können sich Betroffene zwar die Reihenfolge der Bewegungen zwar vorstellen, aber nicht durchführen. Dies gelingt in Teilen nur dann, wenn ihnen die Bewegungen vorgemacht werden und sie die Abläufe imitieren können.
Zu den Ursachen einer Apraxie gehören Hirnschäden im Bereich der sprach dominanten Hirnhälfte. Apraxien können nach Schlaganfällen, bei Morbus Alzheimer sowie anderen Demenzerkrankungen auftreten und bedürfen ärztlicher Behandlung1. Ärztlich diagnostiziert wird eine Apraxie durch Anamnese und verschiedene Testverfahren. Therapiert wird die Erkrankung durch Ergotherapie, Logotherapie und Physiotherapie.
Da insbesondere eine Apraxie in der eigenen Handlungsfähigkeit einschränken kann, was das Selbstwertgefühl sowie die Identität nachhaltig beeinträchtigt, ist eine einfühlsame und geduldige Unterstützung von Angehörigen und betreuenden Personen wie beispielsweise im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung zu empfehlen.