Das Immunsystem im Alter

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1. August 2024

Krankmachende Keime können wir nicht sehen. Dennoch greifen sie ständig und überall den Organismus an. Dass wir trotzdem nicht ständig krank werden, haben wir unserem Immunsystem zu verdanken. Nicht immer funktioniert unsere natürliche Körperabwehr einwandfrei. Es gibt Erkrankungen, die unserem Immunsystem schaden. Aber auch im Alter lassen die Abwehrkräfte häufig nach. Aber warum ist das so und – viel wichtiger – was kann man dagegen tun?

Wo „sitzt“ überhaupt das Immunsystem?

Unser körpereigenes Abwehrsystem hat die Aufgabe, den Körper vor krankmachenden Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten und fremden Stoffen zu verteidigen. Zur Immunabwehr gehören Organe, Organteile, Zellen und Botenstoffe.

Wichtige Bestandteile des Immunsystems sind Häute und Schleimhäute von Rachen, Nase und Darm. Aber auch Lymphbahnen und Lymphknoten gehören zu den Transportwegen und Sammelstellen von Abwehr- oder T-Zellen. Gespeichert werden diese Abwehrzellen in der Milz, während das Knochenmark den Großteil von Abwehrzellen-Vorstufen und einigen T-Zellen bildet. Ihre vollständige Reife erhalten die Abwehrzellen im Thymus. Aber auch die Mandeln enthalten Immunzellen, die Antikörper bilden können.

Die wichtigsten Zellen des Immunsystems sind aber die weißen Blutkörperchen.

Funktionsweise der Immunabwehr

Krankheitserreger halten das Immunsystem kontinuierlich auf Trab. Stellen diese eine Bedrohung für die Gesundheit dar, greifen natürliche Verteidigungssysteme, die sich in drei Bereiche gliedern. Zu den anatomischen Barrieren gehört die Haut sowie Schleimhäute und Behaarung. Auch die Magensäure ist in der Lage, Keime unschädlich zu machen. Ist eine anatomische Barriere verletzt oder erkrankt – beispielsweise durch eine Wunde – können Krankheitserreger deutlich leichter eindringen.

Beim zweiten Bereich handelt es sich um die angeborene Abwehr. Diese besteht aus Fresszellen und Eiweiße im Blut, die mit einer eigenen Abwehrfunktion ausgestattet sind. Angelockt werden diese Zellen über Botenstoffe. Die unspezifische Abwehr reagiert unabhängig vom Typ des Keimes. Die Fresszellen umschließen Eindringlinge und bauen sie ab.

Als dritter Bereich dient die erworbene oder spezifische Abwehr der Gesunderhaltung. Die im Knochenmark gebildeten und im Blut enthaltenen B-Lymphozyten sammeln sich in der Milz und in den Lymphknoten und bilden exakt passende Abwehrstoffe gegen bestimmt Erreger. Diese Antikörper binden Erreger und markieren sie für die Fresszellen. Die Besonderheit bei den B-Zellen ist ihr „Gedächtnis“. Wurden sie einmal genutzt, findet eine Vermehrung statt. Bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger kann das Immunsystem deutlich schneller abwehren. Bei diesem Phänomen wird vom immunologischen Gedächtnis gesprochen, das über viele Jahre erhalten bleibt.

Erkrankungen des Immunsystems

Leider funktioniert bei der Immunabwehr auch nicht immer alles reibungslos. Störungen können sich durch ein geschwächtes Immunsystem bemerkbar machen, was auf zahlreiche Ursachen zurückgehen kann. Hierzu gehören Gründe wie

  • angeborene Immundefekte
  • Diabetes, HIV-Infektionen, Masern und andere Krankheiten
  • Immunsuppressiva-Therapie nach Transplantationen, Krebstherapien, Rheumatherapien und andere Medikamente

Bei einer Allergie reagiert die Immunabwehr hingegen übertrieben und verteidigt den Körper gegen Stoffe, die eigentlich gar nicht bedrohlich sind. Von Autoimmunerkrankungen wird gesprochen, wenn sich das Immunsystem gegen eigene Körperstrukturen richtet.

Das Immunsystem von älteren Menschen

Leider verliert das Immunsystem mit zunehmendem Alter an Wirksamkeit. Es kann dann nicht mehr so gut fremde Antigene identifizieren, weshalb Autoimmunerkrankungen im Alter häufiger auftreten.

Auch die Fresszellen, die Erreger aufnehmen und zerstören, arbeiten langsamer. Bei diesem Nachlassen wird vermutet, dass es zu vermehrten Krebserkrankungen im Alter beiträgt. Auch die T-Zellen reagieren im Alter verzögert.

Zusätzlich sind die weißen Blutkörperchen im fortgeschrittenen Alter weniger in der Lage, auf neue Keime und Erreger zu reagieren. Ältere Menschen haben geringere Mengen Komplementproteine und produzieren auch weniger Proteine. Und auch obwohl die Immunreaktion auf Antigene bei jüngeren und älteren Menschen etwa gleich bleibt, können sich im Alter die Antikörper nicht mehr so fest an die Antigene anhaften. Deshalb treten Krankheiten wie Grippe, Lungenentzündungen oder Tetanus bei älteren Menschen häufiger auf. Aus diesem Grund sind Impfstoffe bei Senioren häufig weniger wirksam.

Letztendlich arbeitet das Immunsystem bei Senioren etwas langsamer und verzögert, was auch die Produktion von Fresszellen betrifft.

Wie kann das Immunsystem gestärkt werden?

Die Möglichkeiten, das eigene Immunsystem in seiner Funktion zu stärken, unterscheiden sich nicht zwischen den Altersgruppen. Um Funktionsstörungen zu vermeiden, sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. In frischem Obst und Gemüse sind für die Immunabwehr wichtige Vitamine wie A, C und E enthalten. Auch der Bedarf an Zink und Eisen sollte durch die Ernährung abgedeckt werden. Des Weiteren dient ausreichend viel Schlaf ebenfalls dem Immunsystem.

Es trifft leider auch nicht immer zu, dass das Immunsystem nach jedem überstandenen Infekt stärker wird. Zwar trainieren Infekte die Immunabwehr durch das immunologische Gedächtnis, aber dadurch, dass sich – wie in jüngster Vergangenheit in der Corona-Pandemie geschehen – Krankheitserreger variantenreich verändern können, trifft dies leider nicht auf alle Infektionen zu.

Deshalb sollten insbesondere ältere oder pflegebedürftige Menschen Wert auf ein gesundes Leben und damit auch leistungsstarkes Immunsystem legen. Über Schlaf und frische Luft hinaus kann auch eine ausgewogene Ernährung das Immunsystem unterstützen. Auch hierbei sind die Betreuungskräfte der 24 Stunden Betreuung gerne behilflich!

Mehr Informationen über die 24 Stunden Betreuung

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