Senioren im digitalen Alltag

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25. Dezember 2024

Immer mehr Bankfilialen schließen aufgrund des Online-Bankings. Und auch Arzt-Termine sollen im Idealfall per App vereinbart werden, wobei die Termine selbst dann in vielen Fällen per Video-Konferenz stattfinden. Was für die Smartphone-Generation zum Alltag gehört, stellt viele Senioren vor große Hürden. Dank der Digitalisierung können viele wichtige Alltagsaufgaben nur noch online durchgeführt werden. Kaum jemand verwendet noch ein Festnetz-Telefon oder benutzt den klassischen Schalter zum Kauf eines Fahrscheins. Wie selbstständig können also Senioren leben, die nicht zu den Internet-Nutzern gehören? Und noch viel wichtiger – wo finden „Offline-Senioren“ Hilfe und Unterstützung?

 

Digitalisierung rationalisiert Filialen weg

So lange es ging, haben viele Senioren an ihrem Alltag festgehalten: Sie haben ihre Arzt-Termine bei einem Telefonat mit der Sprechstundenhilfe vereinbart, bevor sie persönlich vor Ort im Wartezimmer Platz genommen haben. Am Bankschalter wurde nicht nur die Rente abgeholt, sondern auch Überweisungen getätigt. Briefmarken wurden am Schalter der Postfiliale gekauft, an der sich auch der Briefkasten befand.

Diese analogen Angebote schrumpfen immer weiter. Viele Fahrkarten-Schalter werden abgeschafft. Auch Bankfilialen schließen und bieten nur noch Hotlines an, die per Bandansagen und Chatbots zusätzlich noch persönliche Gespräche erschweren. Zusätzlich werden immer mehr Geldautomaten abgebaut, weil in der Vergangenheit zu viele kriminelle Sprengungen geschehen sind. Dafür kann fast in jedem Supermarkt heute Bargeld abgeholt werden, was viele Senioren gar nicht wissen.

Auch die Aufforderung zur Buchung eines Termins oder Mitteilung von Zählerständen wird gerne über QR-Codes abgewickelt. Was jungen Menschen aufgrund der Zeitersparnis entgegenkommt, kann von vielen Senioren als umständlich betrachtet werden. Sie verfügen nicht über die dafür erforderlichen Kenntnisse und Routinen.

 

Angehörige oder Beratungsstellen können helfen

Viele ältere Menschen fühlen sich von der modernen Technik überfordert. Nach den Statistiken sind 15 % der Senioren zwischen 65 bis 74 „offline“. Umso älter die Menschen, desto weniger beschäftigen sie sich mit dem Internet.

Oft können Kinder oder Enkel älteren Menschen bei digitalen Alltagsaufgaben helfen. Viele Kinder fördern die Anschaffung von sogenannten Senioren-Handys. Diese Smartphones sind mit großen Displays, Symbolen sowie Tasten ausgestattet und leichter zu bedienen. Hilfreich sind auch Enkelkinder, die ihren Großeltern sehr gerne die Bedienung und Benutzung von Online-Medien wie Smartphones oder Tablets beibringen.

Sind keine Angehörigen vorhanden, kann in vielen Fällen auch die Stadt- oder Gemeindeverwaltung helfen. Bei den Beratungsstellen und Ämtern gibt es in der Regel Broschüren für ältere Menschen, die bei Behördengängen, Pflege- oder Wohnungsangelegenheiten weiterhelfen.

 

Stimmen gegen die digitalen Hürden

Verschiedene Senioren-Netzwerke äußern sich dahingehend, dass die Ansprüche und Wünsche von Senioren von vielen Behörden, Instituten und Dienstleistern ignoriert werden. Auch Serviceleistungen werden in einigen Bereichen zurückgefahren, da einfach davon ausgegangen wird, dass die ältere Generation schon irgendwie zurechtkommt. Helfen könnten persönliche Ansprachen, seniorengerechte Apps oder Anwendungen und digitale Medien, die einfach zu verstehen und zu bedienen sind. Diese Unterstützungsangebote können dafür sorgen, dass ältere Menschen ihre Selbstständigkeit erhalten können. Leider gibt es davon noch viel zu wenig.

Etwas Unterstützung bieten Senioren-Netzwerke, die Smartphone- oder Tablet-Workshops anbieten, bei denen junge Menschen der älteren Generation digitale Geräte und das Internet erklären. Hier soll auch vermittelt werden, dass die Nutzung moderner Medien Spaß machen kann und auch Senioren viele Möglichkeiten bietet. Viele ältere Menschen trauen sich nicht richtig an die Online-Welt heran und benötigen einen kleinen Schubser.

Aber auch der finanzielle Aspekt darf nicht unberücksichtigt bleiben: Senioren mit einer kleinen Rente können sich nicht unbedingt ein neues Smartphone oder Tablet leisten. Auch diese Problematik kann Rentner von der digitalen Teilhabe abhalten. Auf eine parlamentarische Anfrage hat die Bundesregierung erklärt, dass etwa 20 % der Rentner von Altersarmut betroffen ist.

Um ältere Menschen im Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen, fördert das Bundesfamilienministerium den Digitalpakt Alter. Der Digitalpakt Alter bietet neben Beratungsmöglichkeiten auch Lernangebote und weist auf hilfreiche Projekte hin.

 

Mehr Informationen über die 24 Stunden Betreuung

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