Demenz – frühe Diagnose für mehr Lebensqualität!

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7. Juli 2022

Liebe Leserinnen und Leser!

Wussten Sie, dass in Deutschland etwa 1,7 Millionen Menschen an einer Demenz leiden? Obwohl demenzielle Erkrankungen zu den typischen „Alterskrankheiten“ gehören, sind davon etwa 25.000 unter 65 Jahre alt. Viele Ursachen können zu einer Demenz führen, wobei durchschnittlich 60 % auf das Konto der Alzheimer-Krankheit gehen.

Typisch für eine Demenz sind Defizite im Erinnerungsvermögen, beim sprachlichen Ausdruck und im Bereich des logischen Denkens. Fällt uns selber auf, dass wir vermehrt Dinge oder Termine vergessen, bekommen wir es automatisch mit der Angst zu tun. Habe ich vielleicht eine Demenz? Statt sich mit einer Ungewissheit zu belasten sollte lieber der Hausarzt oder Neurologe besucht werden. Denn selbst wenn es sich um eine Demenz handeln sollte, bietet sich durch eine frühzeitige Diagnose die Möglichkeit, sich mit der Erkrankung zu beschäftigen, beraten zu lassen und Vorsorge zu treffen.

Bekomme ich eine Demenz?

Entweder fragt man sich in manchen Situationen selbst, ob etwas nicht stimmt, oder wird von Angehörigen, Verwandten sowie Freunden vorsichtig darauf angesprochen. Bei einer beginnenden Demenz haben Menschen zunehmend Probleme, sich zu erinnern. Sie sind mehr und mehr verwirrt, ängstlich und unruhig. Die Beeinträchtigungen nehmen im Verlauf von Monaten und Jahren zu.

Wenn Sie sich häufiger an kurz zurückliegende Situationen oder Ereignisse nicht mehr erinnern können oder Sie immer öfter in Gesprächen nach dem richtigen Wort suchen, dann sollten Sie einen Besuch beim Arzt in Erwägung ziehen. Dies gilt auch dann, wenn Sie vermehrt Datum oder Tageszeit vergessen oder ähnliche Konzentrationsprobleme auftreten. Und fallen Ihnen diese Symptome an einem Familienmitglied, Verwandten oder Freund auf, sollten Sie die Situation beobachten und vielleicht vorsichtig das Gespräch suchen.

Hier spielt jedoch häufig auch das Alter eine Rolle. Mit zunehmendem Alter nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit ab. Wir laufen langsamer, sehen und hören nicht mehr so gut und unsere Denkprozesse verlangsamen sich. Wenn Gedächtnisprobleme aber den Alltag negativ beeinflussen, sollten diese Symptome ernstgenommen werden.

Der modernen Medizin ist es zu verdanken, dass demenzielle Erkrankungen heute schon früh diagnostiziert werden können.

Positiv denken und aktiv werden

Wird eine Demenzerkrankung früh diagnostiziert, kann auch früh etwas unternommen werden. Die größtmögliche Wirkung entfalten Medikamente, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden. Leider sind nahezu alle Demenzerkrankungen progredient fortschreitend – werden also mit dem Laufe der Zeit immer „schlimmer“. Leider lässt sich eine Demenz nicht durch Medikamente heilen. Es gibt aber Arzneimittel und Therapien, die den Krankheitsverlauf hinauszögern und die geistigen Fähigkeiten für eine begrenzte Dauer stabilisieren können. Eingesetzt werden Antidementiva, Antidepressiva, Neuroleptika zur Behandlung der Symptome sowie Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie zum Erhalt von Fähigkeiten und Selbstständigkeit.

Ein weiterer Vorteil einer frühen Diagnose ist, dass auch Angehörige und Vertraute informiert werden und sich auf die Auswirkungen einer Demenz einstellen können. Vor einem weiteren Fortschreiten der Krankheit lässt sich dann auch noch alles für das weitere Leben mit Demenz klären und vorsorgen.

Jeder Mensch möchte seine eigenen Entscheidungen treffen und eigene Wünsche äußern, was beispielsweise die Verwaltung des Vermögens, die eigene Pflege oder eine ärztliche Behandlung betrifft. Schreiten Demenzerkrankungen fort, können Entscheidungen nur noch bedingt selbst getroffen werden. Deshalb ist eine Vorsorge in Bezug auf Testament, Vorsorge-Vollmache, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, rechtlicher Beistand und Sterbe-Verfügungen so wichtig. Kümmern Sie sich möglichst früh darum!

Routine beibehalten und Vorsorge treffen

Grundsätzlich sollten alle Menschen mit Demenz ihren angenehmen und vertrauten Aufgaben und Tätigkeiten so lange wie möglich nachgehen. Gewohnte Strukturen und Routinen können dabei helfen, Fähigkeiten zu erhalten. Der Tages- und Wochenablauf sollte organisiert und strukturiert werden, was ein Gefühl von Sicherheit und Unabhängigkeit vermittelt. Im Haushalt sollten Sie dazu übergehen, Dinge immer wieder an einem Platz aufzubewahren. Durch diese tägliche Wiederholung werden Abläufe verinnerlicht und das Verlegen von Gegenständen reduziert. Eine stundenweise Betreuung kann hauswirtschaftliche, grundpflegerische, organisatorische und auch Unterhaltung oder Freizeit betreffende Leistungen erbringen.

Gegen aufkeimende Gedächtnislücken helfen zunächst Kalender und Planer, in die Termine, Geburtstage, Notizen und andere Daten eingetragen werden. Auch die Bitte an Angehörige, Sie an diese Informationen zu erinnern, kann eine Unterstützung darstellen.

Menschen mit einer Demenz benötigen Betreuung und Unterstützung. Irgendwann wird der Zeitpunkt erreicht, an dem es alleine nicht mehr geht. Hier sollte dann ein Mensch des Vertrauens einen Haustürschlüssel bekommen. Wichtige Notrufnummern und Telefonnummern sollten auf einem Zettel an einem gut sichtbaren Platz in Wohnung oder Haus platziert werden. Infrage kommt auch ein Hausnotruf-System. Regelmäßige Telefonate und Rituale wie beispielsweise der tägliche Anruf bei der Tochter tragen ebenfalls zur Sicherheit bei. Wer sich mit „seiner“ Demenz auseinander gesetzt hat, der weiß, was auf ihn zukommt und muss entsprechend vorsorgen.

Demenz bedeutet nicht sofort Pflegeheim

Wer aufgrund einer Demenzerkrankung regelmäßig auf Hilfe und Betreuung angewiesen ist, erhält in der Regel Leistungen aus der Pflegekasse. Nach entsprechender Antragstellung, Begutachtung durch den zuständigen Dienst und Einteilung in einen der fünf Pflegegrade können Leistungen bezogen werden. Diese richten sich in Umfang und Höhe nach dem jeweiligen Pflegegrad.

Als pflegebedürftiger Demenzkranker muss jedoch nicht unmittelbar über eine Unterbringung in einem Pflegeheim nachgedacht werden. Zwar kann es sinnvoll sein, sich bereits früh für einen der knappen Heimplätze zu bewerben, aber alternative Betreuungskonzepte können einen Umzug in ein Heim noch sehr lange heraus zögern.

Die 24 Stunden Betreuung  von CareWork & SHD betreut bereits viele Menschen mit einer Demenzerkrankung. Bis zu einem gewissen Stadium der Demenz ist die häusliche Versorgung und Betreuung durchaus möglich – sofern auch die Angehörigen „mitspielen“ und beispielsweise Pausen oder Freizeiten der Betreuungskraft überbrücken.

Bitte gehen Sie im Zweifel zum Arzt und informieren sich früh über Ihre Möglichkeiten.

Bis zum nächsten Mal und bleiben Sie gesund!

Ihr Team

von CareWork & SHD

Mehr Informationen über die 24 Stunden Betreuung

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