Liebe Leserinnen und Leser!
Mit steigendem Alter wächst auch die Gefahr einer Demenzerkrankung. In Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums durchschnittlich 1,6 Millionen Menschen mit einer Form der Demenz. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation geht sogar davon aus, das bis zum Jahr 2030 etwa 40 % mehr Menschen an Demenz leiden. Dies hängt jedoch mit den generell besseren Lebensbedingungen und deshalb deutlich älter werdenden Menschen zusammen. Diese Zahlen sind dennoch besorgniserregend. Es gibt aber auch eine positive Botschaft: Jeder kann selbst etwas zur Senkung des Risikos einer Demenzerkrankung tun!
Experten der WHO setzen auf einen gesunden Lebensstil, intakte Sozialkontakte und eine gute Schulbildung, um das Demenzrisiko in der Zukunft deutlich zu reduzieren. Zu den Risikofaktoren für demenzielle Erkrankungen gehören Bluthochdruck, Übergewicht, Depressionen, Diabetes und soziale Isolation. Alkohol und Rauchen können eine Demenz ebenfalls begünstigen.
Demenz – der Gedächtnis-Räuber
Demenzerkrankungen sind in der Regel fortschreitende Krankheiten, in deren Verlauf Erkrankte kognitive Fähigkeiten verlieren. Betroffen sind das Gedächtnis, die Sprache, die Orientierung sowie das Verstehen, Planen, Lernen und Einschätzen. Mit der Zeit können auch soziale und emotionale Fähigkeiten in den Verlust gehen. Oft tritt eine Demenz im fortgeschrittenen Alter auf. Es gibt jedoch auch Verletzungen und Krankheiten, die mit Veränderungen im Gehirn verbunden sind. Unfälle oder Schlaganfälle können deshalb auch Ursache einer Demenz sein. Besonders häufig tritt die Demenz als Alzheimer-Erkrankung auf.
Demenzerkrankungen stehlen Gedächtnis, Würde und Unabhängigkeit von Millionen Menschen. Auf der anderen Seite nimmt die Erkrankung Angehörigen, Verwandten und Freunden die Menschen, wie sie gekannt und geliebt wurden. Fortgeschrittene Demenzerkrankungen wirken auf Charakter und Persönlichkeit ein. Im späten Stadium erkennen wir die Menschen nicht mehr wieder.
Umso wichtiger erscheint das von Forschern präsentierte 12-Punkte-Programm, mit dem jeder daran arbeiten kann, das persönliche Risiko für eine Demenzerkrankung möglichst gering zu halten. Im Übrigen sollen von dem Programm auch Menschen profitieren können, die bereits erkrankt sind.
Schwerhörigkeit nicht unterschätzen!
Wer unter Hörproblemen leidet und diese nicht mit einem Hörgerät ausgleicht, riskiert Gedächtnisprobleme. Forscher haben die Hintergründe hierfür noch nicht ganz geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass durch eine Schwerhörigkeit einfach Vieles an Informationen in Verlust geht, die ansonsten das Gehirn trainieren. Wenn die akustischen Reize ausbleiben, das Gehirn weniger gefordert wird und vielleicht zusätzlich eine Durchblutungsstörung vorliegt, wird eine Demenz noch begünstigt.
Ihr Gehör sollten Sie also regelmäßig kontrollieren lassen. Treten Hörprobleme auf, sollten Sie Defizite möglichst früh durch ein Hörgerät ausgleichen.
Passen Sie auf Ihren Kopf auf!
Schwere Stürze gehen häufig mit einer Gehirnerschütterung einher, die in Verdacht steht, die Entwicklung von Demenzerkrankungen zu begünstigen. Tragen Sie beim Fahrradfahren einen Helm und kontrollieren Sie Ihr Zuhause nach Stolperfallen, die beseitigt werden können.
Manchmal kommt es auch zu Stürzen und Unfällen, weil eine Stufe oder ein Hindernis übersehen wurde. Gegen Sie regelmäßig zum Sehtest oder Augencheck, um bei Bedarf auch hier durch eine Sehhilfe die Sehkraft zu optimieren.
Blutdruck checken!
Hoher Blutdruck kann auf lange Sicht das Risiko, an einer Form der Demenz zu erkranken, erhöhen. Durch dauerhaft erhöhten Blutdruck kann es zu Durchblutungsstörungen im Gehirn kommen. Gefäßveränderungen gehören zu den entscheidenden Faktoren für vaskuläre Demenzerkrankungen.
Lassen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren, was auch von Apotheken angeboten wird. Fragen Sie Ihren Hausarzt, welche Werte kritisch sind und ob eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist.
Nicht rauchen!
Jeder weiß, dass Zigarettenrauch und Nikotin den Lungen schaden. Aber auch der Kopf leidet mit, je länger und mehr geraucht wird. Die im Tabak enthaltenen Schadstoffe greifen Blutgefäße und Zellen an, wovon auch das Gehirn betroffen sein kann.
Sofern Sie rauchen, sollten Sie versuchen, Ihren Konsum zu verringern oder am besten ganz aufzuhören. Fällt ihnen der Ausstieg nicht leicht, können Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Apotheke unterstützen lassen.
Bleiben Sie fit und aktiv!
Körperliche Aktivitäten regen auch den Geist an und können Gedächtnisproblemen vorbeugen. Es muss kein Hochleistungssport betrieben werden; auch regelmäßige Bewegungen wirken sich positiv auf das Gedächtnis aus. Dies gilt auch bei beginnender Demenz, die dann oft langsamer voran schreitet.
Je öfter Sie sich bewegen, desto mehr profitiert auch ihr Gedächtnis. Hier kommt es auf die Regelmäßigkeit an. Empfohlen werden Aktivitäten wie das Tanzen oder Walken, was die Koordination fördert.
Essen Sie gesund!
Viel Fleisch, Zucker und tierische Fette sind nicht gut für das Herz und auch nicht gut für die Gefäße. Eine übermäßig ungesunde Ernährung fördert eine Insulinresistenz, was Folgen wie Diabetes oder Bluthochdruck nach sich ziehen kann. Auch hierdurch steigt das Demenzrisiko an.
Setzen Sie bei der Zubereitung Ihrer Mahlzeiten auf pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl und knabbern lieber eine Handvoll Nüsse statt Süßigkeiten. Der regelmäßige Verzehr von Gemüse und nicht zu süßem Obst wie Blaubeeren rundet die gesunde Ernährung ab. Sekundäre Pflanzenstoffe und ungesättigte Fettsäuren helfen Ihrem Körper, lange gesund zu bleiben.
Chillen Sie mal!
Anhaltender Stress produziert im Körper Cortisol. Zuviel von diesem Stresshormon bewirkt häufig Schlafstörungen, Depressionen, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Versuchen Sie, Stress zu vermeiden. Nutzen Sie Entspannungsmethoden und planen bewusst kleine Auszeiten im Alltag ein. Machen Sie dann das, was Ihnen gut tut. Im Idealfall schnappen Sie bei einem Spaziergang etwas frische Luft oder halten sich draußen im Tageslicht auf, was das Gemüt aufheitern kann.
Schlafen Sie gut!
Während des Nachtschlafs erholt sich unser ganzer Körper – und damit auch das Gehirn. Studien haben ergeben, dass Menschen, die lange wach liegen und dauerhaft weniger als sechs Stunden in der Nacht schlafen, häufiger an einer Demenz erkranken.
Sorgen Sie im Schlafzimmer für eine Umgebung, in der Sie sich wohl fühlen und zur Ruhe kommen. Dunkeln Sie Ihr Zimmer ab oder sorgen mit duftenden Lavendel-Säckchen für mehr Entspannung und einen guten Schlaf. Haben Sie Probleme mit dem Schlafen, gehen Sie bitte zum Arzt.
Bleiben Sie nicht allein!
Einsame Menschen, die wenig Kontakt mit anderen Menschen pflegen, erkranken häufiger an einer Depression. Depressionen begünstigen Demenzerkrankungen. Ein soziales Umfeld ist auch bei einer beginnenden Demenzerkrankung wichtig. Menschen sind soziale Wesen, die ab und an Gesellschaft brauchen.
Verabreden Sie sich mit Freunden und Familienangehörigen. Nehmen Sie an Aktivitäten und Hobbys teil, bei denen Sie auf andere Menschen treffen. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte, um geistig rege zu bleiben.
Trinken Sie nur wenig Alkohol!
Der übermäßige Konsum von Alkohol kann die Nervenzellen im Gehirn schädigen und dadurch die Gedächtnisleistung verschlechtern.
Trinken Sie nur selten Alkohol, sondern greifen lieber zu alkoholfreien Drinks.
Bauen Sie Übergewicht ab!
Übergewicht strapaziert sowohl das Herz als auch den Kreislauf und erhöht gleichzeitig den Blutdruck. Bei der Bildung der für die Alzheimer-Krankheit typischen Plaques im Gehirn wurde starkes Übergewicht als potenzieller Risikofaktor bereits diskutiert.
Falls Sie ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringen, sollten Sie auf Ihre Ernährung achten. Eine strikte Diät ist nicht immer nötig. Verzichten Sie auf Zucker und Weißmehlprodukte mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Von Vollkornprodukten bleiben Sie nicht nur länger satt, sondern sorgen dadurch auch für eine bessere Verdauung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie sich bei Ihrem Arzt, in der Apotheke oder bei einer Ernährungsberatung umfangreich informieren.
Trainieren Sie Ihr Gedächtnis!
Geistig stimulierende Tätigkeiten fördern das Gedächtnis und insbesondere die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Auch Menschen mit einer beginnenden Demenz sollten weiterhin an ihrer Gedächtnisleistung arbeiten.
Lesen Sie Bücher oder lernen etwas, das Ihnen Spaß macht. Eine neue Sprache, ein Instrument oder Spiele wie Schach fordern Ihr Gedächtnis immer wieder heraus, was der geistigen Fitness dient.
Diagnose Demenz? Holen Sie sich Hilfe!
Sollten Sie oder Ihre Angehörigen feststellen, dass Ihre geistigen Fähigkeiten nachlassen, gehen Sie bitte zum Arzt. Zwar können Demenzerkrankungen in der Regel nicht geheilt werden, aber die Behandlung der Symptome ist dennoch möglich. Außerdem gibt es Therapien, die den Fortschritt der Krankheit verlangsamen.
Sollten Sie jedoch bereits über eine Diagnose verfügen, erkundigen Sie sich bitte frühzeitig über Ihre Möglichkeiten im Bereich Hilfe & Unterstützung. Auch deswegen laden wir Sie herzlich ein, sich über die von uns angebotene 24 Stunden Betreuung zu informieren, die bereits in vielen Haushalten mit Demenz-Patienten erfolgreich umgesetzt wird.
Bis zum nächsten Mal und bleiben Sie gesund!
Ihr Team von
CareWork & SHD