Liebe Leserinnen und Leser!
Die Möglichkeit, dass man selbst irgendwann einmal pflegebedürftig wird, verdrängen wir gerne schnell wieder aus den Gedanken. Es ist schließlich unangenehm und mit Ängsten verbunden, sich mit der eigenen Pflegebedürftigkeit auseinanderzusetzen. Niemand ist gerne auf andere angewiesen. Zwar bietet die Pflegebranche heute schon viele verschiedene Möglichkeiten der Versorgung und Pflege, aber diese sind häufig auch von den finanziellen Mitteln abhängig.
Nur wenige Menschen beschäftigen sich ernsthaft mit dem Thema der Absicherung des eigenen Pflegefalls. Dies, obwohl in Deutschland nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit im Jahr 2021 rund 4,88 Millionen Pflegebedürftige Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bezogen haben – was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 7 % entspricht. Und nach den Prognosen für die nächsten Jahre wird die Anzahl der Pflegebedürftigen immer weiter ansteigen. Mit Skepsis werden die Entwicklungen und Herausforderungen betrachtet, mit denen sich die Pflegebranche auch in Zukunft beschäftigen muss – die Menschen werden immer älter, was die Anzahl der Pflegebedürftigen weiter ansteigen lässt und auf der anderen Seite gibt es noch immer den Pflegenotstand mit dem damit verbundenen Fachkräftemangel.
Eigenanteile steigen weiter!
Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim hängen von mehreren Faktoren ab. Sie richten sich nach der Einrichtung, der Ausstattung der Zimmer und auch nach der Region bzw. dem Bundesland. Es gibt keinen Pauschalpreis, weshalb stationäre Einrichtung auch frühzeitig verglichen werden sollen.
Neben den Heimkosten entstehen natürlich auch Pflegekosten, die sich aus Kosten in Bezug auf
- Pflege
- Betreuung
- Unterkunft
- Verpflegung
- Investitionen
- Ausbildungsumlagen
- Zusatzleistungen
zusammensetzen.
Einen Teil der Pflegekosten übernimmt die Pflegeversicherung bei Vorhandensein einer Pflegebedürftigkeit bzw. eines Pflegegrades. Jedoch muss alles, was nicht von der Pflegekasse bezahlt werden kann, von den Versicherten selbst oder aber von ihren Angehörigen übernommen werden.
Reichen also die Zuschüsse der Pflegeversicherung nicht aus, um die Pflegekosten abzudecken, wird der Eigenanteil fällig. Nach dem VdEK Verband der Ersatzkassen beträgt der Grundbetrag für den Eigenanteil im Bundesdurchschnitt 831,00 € bei den Pflegegraden 2, 3, 4 und 5. Hierzu kommen dann noch die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und individuelle Leistungen, die jede Einrichtung individuell festlegt. Nach Berechnungen des VdEK (Stand: 01/2021) müssen Bewohner von Pflegeheimen durchschnittlich insgesamt 2.068,00 € pro Monat als Eigenanteil bezahlen. Es ist davon auszugehen, dass die Eigenanteile schon in naher Zukunft weiter ansteigen bzw. durch die hohe Inflation bereits jetzt deutlich höher liegen.
Bei einem höheren Pflegegrad übernimmt die gesetzliche Pflegeversicherung auch mehr Kosten. Wie hoch diese Kostenübernahme ausfällt, hängt also vom Pflegegrad ab. Die verbleibenden Pflegekosten müssen dann von den Versicherten selbst oder ihren Angehörigen über den Eigenanteil ausgeglichen werden.
Warum Pflege immer teurer wird
Nach den Prognosen dürften Zuzahlungen jenseits der 3.000 € im Monat für einen Heimplatz keine Seltenheit mehr sein. Insbesondere
- steigende Energiekosten
- steigende Lebensmittelpreise
- Tarifanpassungen beim Pflegepersonal
tragen zur schon einsetzenden Verteuerung bei.
Diese Kostensteigerungen führen bereits jetzt dazu, dass deutlich mehr Anträge auf Sozialhilfe bei den Ämtern eingehen. Denn wenn eine Bedürftigkeit festgestellt werden kann, wird als Leistung die Hilfe zur Pflege ausgezahlt. Viele Pflegebedürftige und Angehörige verzweifeln, weil sie nicht wissen, wie sie die Heimunterbringung aus eigenen Mitteln bezahlen sollen.
Auf der anderen Seite vermelden auch viele stationäre Einrichtungen, dass sie mit den aktuellen Pflegesätzen keine wirtschaftlich sinnvolle Arbeit mehr leisten können. Je nach Einrichtung kann ein Pflegeplatz heute mehr als 3.500 € kosten. Von der Pflegekasse erhalten die Einrichtungen Summen, die sich am Pflegegrad zwischen 125 € bis 2.005 € orientieren. Heimbewohner müssen bereits jetzt Eigenanteile von mehr als 1.000 € leisten. Und wenn sich jetzt noch die allgemeinen Preissteigerungen bemerkbar machen, steigen auch diese Belastungen an. Bei den erwarteten Kostensteigerungen wird davon ausgegangen, dass Heimbewohner zukünftig bis zu 30 % mehr aus der eigenen Tasche bezahlen müssen – was mehrere Hundert Euro im Monat bedeuten kann.
Vorsorgen und über Alternativen nachdenken
Die dargelegte Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, sich schon früh mit der Thematik der eigenen Pflege zu beschäftigen. Private Pflegeversicherungen und andere Möglichkeiten der Vorsorge sollten geprüft und verglichen werden. Vorsorgemaßnahmen können nicht nur dabei helfen, später die eigene Pflege besser bezahlen zu können, sondern sorgen auch für ein wenig Beruhigung des Bauchgefühls.
Auch kann es sinnvoll sein, sich über die Möglichkeiten in der Pflege detailliert zu informieren. Sehr oft konnte das Team von CareWork & SHD mit einer maßgeschneiderten 24 Stunden Betreuung eine Heimunterbringung verzögern oder ganz vermeiden. Das alternative Betreuungskonzept kommt dem Wunsch vieler Pflegebedürftiger nach, ihren Lebensabend gut versorgt in den eigenen vier Wänden verbringen zu können. In vielen Fällen sind dann auch die Pflegekosten niedriger – auch wenn sich die allgemeinen Preissteigerungen sicherlich auch hier bemerkbar machen werden. Bei der häuslichen Pflege und den angelehnten Konzepten entfallen jedoch die eigentlichen Unterbringungskosten.
Bis zum nächsten Mal und bleiben Sie gesund!
Ihr Team von
CareWork & SHD