Grippeimpfung für Senioren – ja oder nein?

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9. Januar 2025

Mit zunehmendem Alter verliert das Immunsystem von Menschen an Kraft. Durch häufig vertretene Alterskrankheiten wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Probleme oder Asthma kann das natürliche Abwehrsystem von Senioren die ab Herbst grassierenden Grippeerreger oft nicht mehr optimal bekämpfen. Kommt es zu einer Infektion, kann die medizinisch Influenza genannte Grippe länger andauern oder schwerer verlaufen. Wenn es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt, sind häufig Lunge, Herz oder Gehirn betroffen. Leider kommen auch tödliche Verläufe vor, weshalb eine Grippeimpfung für Senioren ab 60 Jahren empfohlen wird.

 

Die Grippe ist keine Erkältung

Die Symptome einer Erkältung und einer Influenza können sich auf den ersten Blick ähneln. Auch wird umgangssprachlich gerne von einem „grippalen Infekt“ oder einer „Grippe“ gesprochen, obwohl es sich eigentlich um eine Erkältung handelt. Eine Grippe ist jedoch im Gegensatz zur Erkältung eine ernstere Erkrankung.

Nach einer Ansteckung mit den ursächlichen Influenzaviren beginnt bei vielen Betroffenen eine Grippe mit plötzlichem Fieber über 38,5 °C, Husten sowie Kopf-, Hals-, Glieder- und Muskelschmerzen. Erkrankte fühlen sich abgeschlagen, haben Schweißausbrüche und leiden unter Übelkeit oder sogar Erbrechen. Es gibt aber auch Betroffene, die trotz Infekt kein Fieber bekommen und auch die Symptome weniger stark wahrnehmen. In unkomplizierten Fällen dauert eine Grippeerkrankung etwa fünf bis sieben Tage an. Lungen- oder Herzmuskelentzündungen gehören zu den schweren Komplikationen, die lebensbedrohlich verlaufen können. Eine Grippe führt im Körper zu Entzündungsprozessen, was bei gleichzeitigem Vorliegen von anderen Risikofaktoren ernsthafte Folgen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte begünstigen kann. Diese Risiken sollen durch eine Grippeimpfung gesenkt werden.

 

Auch für Grippeviren gelten Hygieneregeln

Grippeviren sind ansteckend. Sie werden beim Sprechen, Husten, über Hände oder bei direktem Kontakt per Tröpfcheninfektion übertragen. Deshalb gelten die seit der Coronapandemie jedem bekannten Hygieneregeln auch als Schutz vor Grippe. Zur Erinnerung: regelmäßig Hände waschen, mindestens zwei Meter Abstand zu Erkrankten halten und Papiertaschentücher wirklich nur einmal benutzen!

Die Einhaltung der Hygieneregeln schützt nicht nur vor einer Grippeinfektion, sondern auch vor Magen-Darm-Infekten und anderen Infektionen.

 

Senioren sollen ein Mal im Jahr zur Grippeimpfung

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt eine jährliche Grippeimpfung für Senioren ab 60 Jahre.

Wie es von Coronaviren bekannt ist, können sich auch Grippeviren verändern. Aus diesem Grund werden die Impfstoffe jedes Jahr neu angepasst. Bei den saisonalen Impfstoffen werden die am häufigsten und am wahrscheinlichsten auftretenden Virusvarianten berücksichtigt.

Da ältere Menschen häufig eine reduzierte Immunantwort haben, kann es sein, dass die saisonale Grippeimpfung im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen weniger wirksam ist. Aus diesem Grund wurden für Senioren sogenannte Hochdosis-Impfstoffe entwickelt. Diese adjustierten Impfstoffe sollen eine bessere Wirksamkeit bei älteren Menschen gewährleisten, um schwere Verläufe zu verhindern. Seit 2021 empfiehlt die STIKO die Impfung von Senioren über 60 Jahre mit Hochdosis-Impfstoffen.

Der optimale Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist ab Oktober bis Mitte Dezember. Das Immunsystem benötigt bis zu zwei Wochen für den Aufbau des Immunschutzes. Auch zu einem späteren Zeitpunkt kann eine Impfung noch sinnvoll sein.

 

Mit welchen Impfreaktionen muss gerechnet werden?

Die Grippeimpfung für Senioren gilt als verträglich. Wie aber bei jeder Impfung können auch nach einer Influenza-Impfung Reaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Hierzu gehören:

  • Rötung und Schwellung der Einstichstelle, ggf. mit leichten Schmerzen
  • leichte Erhöhung der Körpertemperatur
  • Unwohlsein und leichte Allgemeinbeschwerden
  • in sehr seltenen Fällen: allergische Sofortreaktion

Impfreaktionen und Nebenwirkungen treten innerhalb von ein paar Tagen ab.

Älteren Menschen wird in der Regel ein spezieller Hochdosis-Totimpfstoff empfohlen. Dieser hat im Vergleich zu inaktivierten Standard-Impfstoffen eine bessere Wirksamkeit bei Senioren. Bei der Grippeimpfung mit dem Totimpfstoff werden also nur abgetötete, abgeschwächte und nicht mehr vermehrbare Erreger zur Verfügung gestellt. Deshalb kann die Grippeimpfung auch keine Grippe hervorrufen oder dafür sorgen, dass andere Menschen mit einer Grippe angesteckt werden.

Kann man trotz Impfung krank werden?

Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann es trotz Impfung passieren, dass sie sich mit der Grippe anstecken. Allerdings verläuft die Grippeerkrankung dann milder als bei Menschen ohne Impfung. Die altersbedingte Immunschwäche sowie auch bereits vorhandene Erkrankungen beeinflussen die Schutzwirkung der Grippeimpfung negativ. Dennoch wird davon ausgegangen, dass mit einer Grippeimpfung das Risiko, an einer Grippe zu erkranken, etwa auf die Hälfte reduziert wird.

Wo wird geimpft?

In erster Linie sollten sich Interessenten an den Hausarzt wenden, der neben der eigentlichen Grippeimpfung auch beraten kann.

Aber nicht nur in Arztpraxen werden Grippeimpfungen verabreicht. Auch viele Apotheken bieten inzwischen Impfungen für Erwachsene an; manchmal sogar ohne Termin. Der DAV (Deutsche Apothekerverband) hat bekanntgegeben, dass sich 1600 Apotheken an den Grippeimpfungen beteiligen. In etwa jeder 10. Apotheke kann also eine Impfung durchgeführt werden.

Die Kosten für die Grippeimpfung übernehmen die Krankenkassen für alle, denen von der STIKO eine Impfempfehlung ausgesprochen wurde. Das gilt neben Risikogruppen also auch für Senioren ab 60 Jahre.

Mehr Informationen über die 24 Stunden Betreuung

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