Liebe Leserinnen und Leser!
Alle Jahre wieder freuen wir uns in der Advents- und Weihnachtszeit auf schön geschmückte Räume, den Weihnachtsbaum und natürlich Kerzenschein. Vielleicht haben Sie sogar einen Kaminofen oder offenen Kamin, an dem Sie es sich jetzt im Winter gerne gemütlich machen. Aber trotz der besinnlichen Stimmung darf jedoch niemals vergessen werden, dass gerade bei offenem Feuer die Brandgefahr sehr hoch ist. Statistiken von Feuerwehren und Versicherungsgesellschaften belegen, dass die Feuerschäden zum Jahresende hin um bis zu 50 % zunehmen.
Im Jahr 2018 registrierten Versicherungsgesellschaften etwa 30.000 Brände in der Advents- und Weihnachtszeit, was durchschnittlich 10.000 mehr Feuerschäden als im Frühjahr und Herbst entspricht. Zu den häufigen Brandursachen gehören in Flammen aufgegangene Adventskränze, Weihnachtsgestecke und Tannenbäume. Auch gefährlich sind querfliegende Feuerwerkskörper und Silvesterraketen, womit wegen des pandemiebedingten „Böllerverbotes“ wahrscheinlich in diesem Jahr weniger gerechnet werden muss.
Wie Sie aber Lichterglanz und Kerzenschein sicher genießen können, welche grundsätzlichen Regeln Sie im Umgang mit Kerzen beherzigen sollten und was zu tun ist, wenn doch einmal etwas schief geht, erklären wir Ihnen in unserem heutigen Blogartikel.
Bei Weihnachtsschmuck & Deko auf Qualität achten!
Die Gründe für einen Brand in der Weihnachtszeit liegen häufig in elektrischen Lichterketten und Licht-Dekorationen. Oftmals weisen besonders günstige Importprodukte Sicherheitsmängel auf, was etwa überhitzende Leuchtmittel oder lockere Kabelverbindungen betrifft. Werden unsichere oder defekte Lichtprodukte zu nah zu leicht brennbaren Materialien betrieben, kann es schnell zu einem Brand kommen.
Noch schneller kann dies natürlich bei offenem Feuer von Kerzen geschehen. Tannenbäume und Zweige aus Tannengrün für die Adventsdeko werden in Skandinavien bereits im November für den deutschen Markt geschlagen. Das Grün ist bis zur Verwendung dann meist schon recht trocken, was durch die warme Luft in Wohnung oder Haus noch begünstigt wird. Ein trockener Weihnachtsbaum benötigt lediglich 20 Sekunden (!), bis er komplett in Flammen steht. Nach durchschnittlich anderhalb Minuten hat das Feuer den Baum vollständig verzehrt und greift nach Brennbarem in der Nähe.
Brennende Kerzen in der Nähe von trockenem Tannengrün sollten also nicht aus den Augen gelassen werden. Bei Lichterketten sollte die Unversehrtheit kontrolliert werden. Geprüfte Lichtprodukte tragen ein VDE- oder GS-Zeichen. Generell werden LED-Produkte nicht so heiß wie klassische Lichterketten mit herkömmlichen Birnchen, die es im Dauerbetrieb auf gefährliche Temperaturen von 70 Grad Celsius schaffen. LEDs brennen in der Regel auch nicht durch. Lichtprodukte für den Außenbereich müssen mindestens eine IP44 Kennzeichnung vorweisen. Und dennoch ist es immer sicherer, die Lichtobjekte auszuschalten, wenn man das Haus verlässt.
Brennende Kerzen nicht unterschätzen!
Die häufigsten Brandfälle in der Weihnachtszeit gehen auf das Konto von Kerzen zurück. Oft wird der Mindestabstand von Kerzen zu brennbaren Materialien und Gegenständen von 50 cm nicht berücksichtigt oder aber die brennende Kerze unbeaufsichtigt gelassen. Weihnachtsbäume und Adventskränze sind leicht brennbar. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass das Tannengrün frisch ist. Je trockener das Grün, desto leichter entzündet es sich. Die Nadeln bestehen aus Zellulose, ätherischen Ölen und Wasser. Verdunstet das Wasser, bleibt ein leicht entzündlicher Untergrund zurück.
Deshalb sollte man nicht nur stets ein Auge auf brennende Kerzen haben, sondern auch Kinder und Haustiere entsprechend beaufsichtigen. Leuchtende Dekorationen und das allgemeine „Weihnachts-Gefunkel“ wirkt auf Kinder und Tiere magisch und anziehend. Aus diesem Grund sollten sowohl Christbaum als auch Kränze und Gestecke gesichert aufgestellt werden. Bei kleinen Kindern wird zum Beispiel empfohlen, den Adventskranz so hoch zu platzieren, dass die Kleinen nicht so leicht herankommen – was übrigens natürlich auch für Feuerzeuge und Streihhölzer gilt.
Im Idealfall wird der Weihnachtsbaum erst kurz vor dem Fest gekauft und kippsicher aufgestellt. In einem mit Wasser gefüllten Baumständer bleibt der Baum länger frisch. Frische Adventskränze sind auf einer wackelfreien und feuerfesten Unterlage aus Metall sicher platziert, sofern es sich um einen zugluftfreien Aufstellort handelt.
Für alle Kerzen gilt ein Mindestabstand von 50 cm zu Möbeln, Gardinen, Büchern und anderen Einrichtungsgegenständen. Werden Kerzen zwischen Tannenzweigen dekoriert, sollte der Abstand zu den – stabilen ! – Ästen mindestens 20 cm betragen. Und dennoch sollten brennende Kerzen bei Verlassen des Raums gelöscht werden. Bis sich im Falle eines Feuers der Brandgeruch ausgebreitet hat, kann der Schaden schon sehr groß sein.
Feuermelder & Feuerlöscher für den Brandfall
Alarmsysteme wie Rauchmelder und Kohlenstoffmonoxid-Melder sorgen in jedem Haushalt für Sicherheit. Rauchmelder sind übrigens mittlerweile in allen privaten Wohngebäuden in Deutschland Pflicht.
Brände mit einer Kohlenstoffmonoxid-Entwicklung sind deshalb so gefährlich, weil Menschen das geruchslose Gas nicht riechen können und plötzlich ohnmächtig werden. Insbesondere in der Nacht sind Alarmsysteme sinnvoll. Im Schlaf ist der Geruchssinn eingeschränkt, sodass Rauch und Gase erst spät oder gar nicht bemerkt werden. Das Gehör ist jedoch auch im Schlaf aktiv und kann die lauten Alarmsignale der Melder meist rechtzeitig wahrnehmen.
Des Weiteren sollte auch über die Anschaffung und Platzierung von Feuerlöschern nachgedacht werden. Empfohlen wird ein handlicher Fettbrandlöscher, der griffbereit in der Küche neben dem Herd platziert wird und für den Wohnbereich ein Schaumlöscher an einem Platz, der von allen Räumen aus gut zu erreichen ist. In der Regel kann ein größerer Feuerlöscher gut zugänglich im Flur aufbewahrt werden.
Wichtig ist, dass Feuerlöscher den Brandklassen A, B und F entsprechen und dies mittels Aufdruck vorweisen. Die Brandklasse A betrifft feste Stoffe wie Holz, Textilien und Papier, während die Brandklasse B flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin oder Öl beinhaltet. Die Brandklasse F betrifft das Löschen von Fettbränden mit Speiseölen und Speisefetten.
Auch bei Feuerlöschern sollte auf eine sichere Qualität geachtet werden. Erkennbar ist diese durch den Aufdruck der DIN EN 3 sowie ein CE- oder GS-Zeichen. Die typisch rote Farbe nach RAL 3000 ist ein weiteres Merkmal für einen ordnungsgemäß zugelassenen Feuerlöscher.
Richtiges Verhalten im Falle eines Brandes
Im Falle eines Brandes geht immer Ihre eigene Sicherheit vor!
Bringen Sie zunächst sich sowie andere Menschen in Sicherheit und rufen unter der Notfallnummer 112 die Feuerwehr. Bedenken Sie, dass bereits eine starke Rauchentwicklung tödlich sein kann!
Sollten Sie ohne Erfolg bereits versucht haben, ein kleineres Feuer selbst zu löschen, dann schließen Sie vor dem Verlassen des Raums wenn möglich alle Fenster und Türen. Jede Zufuhr von Sauerstoff bietet dem Feuer zusätzliche Nahrung.
Verlassen Sie Ihre Wohnung oder das Haus über sichere Fluchtwege und warten auf die Feuerwehr!
In einem Brandfall ist die Hausratversicherung der richtige Ansprechpartner, wenn es um die beweglichen Güter wie Kleidung oder Möbel geht. Ausgeschlossen von der Leistungspflicht einer Hausratversicherung ist in der Regel jedoch grobe Fahrlässigkeit. Hierunter fällt beispielsweise die Nicht-Beaufsichtigung von brennenden Kerzen, Feuerschäden durch Kinder ohne Aufsicht oder die eingeschaltete (und vergessene) Herdplatte.
Bitte passen Sie daher auch in der Advents- und Weihnachtszeit gut auf sich und Ihre Lieben auf!
Ihr Team
von CareWork & SHD