Liebe Leserinnen und Leser!
Das fortgeschrittene Alter macht sich meist schleichend bemerkbar. Die Sinne verlangsamen sich und die Kräfte schwinden. Fest zugreifen fällt zunehmend schwer und so manch Konserve, Flasche oder Schraubdeckelglas wird zum Hindernis. Wenn Menschen älter werden, wird der Alltag anstrengender.
Für Alltag und Haushalt gibt es jedoch ein paar nützliche Hilfsmittel, die das selbstständige Leben erleichtern. Oft sind diese kleinen Helferlein einfach, aber gut durchdacht und geeignet, den Alltag komfortabler und sicherer zu gestalten. Gerne stellen wir Ihnen diese Alltagshelfer vor.
Greifzange – der verlängerte Arm
Bei vielen Senioren tragen Erkrankungen wie Arthrose dazu bei, dass sich die Handgelenke zunehmend versteifen. Die Fähigkeit des Greifens wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Auch das Bücken, um Gegenstände vom Boden aufzuheben, wird schwieriger und im Hinblick auf Stürze auch gefährlicher. Hier kann eine auch „Greifer“ genannte Greifzange helfen. Viele kennen die praktischen Greifzangen vom Müll-Aufsammeln. Jedoch lassen sich diese Hilfsmittel im Seniorenalltag sehr gut in den Alltag integrieren, um beispielsweise Kleidungsstücke ohne Bücken sicher vom Boden aufzuheben.
Ein solcher Greifarm empfiehlt sich insbesondere für Senioren mit Nacken-, Schulter- oder Rückenproblemen sowie Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Der Greifarm bietet sich natürlich auch dann an, wenn Gegenstände erfasst werden sollen, die sich zu weit weg, zu weit oben oder schlicht außer Reichweite befinden. In der Regel können mit der Greifzange Gegenstände mit einem Gewicht bis zu 1 kg erfasst und bewegt werden.
Dreh- und Schraubhilfen
Auch das Greifen und Umdrehen von kleinen Schlüsseln oder das Aufschrauben von Flaschen und Gläsern fällt alten Menschen zunehmend schwer. Hierfür gibt es Schlüsseldrehhilfen, die als Aufsatz auf einen Schlüssel gesteckt werden können. Diese Verlängerung funktioniert wie ein Griff, der besseren Halt bietet und weniger Kraftaufwand zum Umdrehen erfordert. Schlüsseldrehhilfen sind wichtig, wenn Senioren allein in der Wohnung leben.
Arthritis, potenzielle Schmerzen und die sinkende Beweglichkeit von Händen und Fingern machen sich in der Feinmotorik bemerkbar. Für Flaschen und Schraubgläser gibt es multifunktionale Deckelöffner, die für verschiedene Deckelgrößen verwendet werden können. Eine Gummibeschichtung sorgt dafür, dass der Öffner nicht abrutscht. Durch die Hebelwirkung wird weniger Kraft benötigt, um die Flasche oder das Glas zu öffnen. So können Wasserflaschen, Marmeladengläser und viele weitere Behältnisse weiter komfortabel geöffnet werden.
Sicherheit im Badezimmer
Im Alter kann die tägliche Körperpflege eine Herausforderung darstellen. Stehend duschen kann bei schwindendem Gleichgewicht und Schwäche gefährlich werden; zumal nasse Oberflächen rutschig sind. Hier kann ein Duschstuhl Abhilfe schaffen und für mehr Sicherheit sorgen. Dieser wasserfeste und standfeste Stuhl wird einfach in die Dusche gestellt, damit sich Senioren hinsetzen und in Ruhe ihrer Körperpflege nachgehen können. Duschhocker werden in Varianten mit Hygieneausschnitt, mit Rückenlehne oder mit Brausehalter angeboten. Im Idealfall ist ein Duschhocker in der Höhe verstellbar und sorgt mit Saugnäpfen an den vier Beinen für noch mehr Rutschfestigkeit.
Wenn sich eine Badewanne im Seniorenhaushalt befindet, kann eine Badewannen-Einstiegshilfe das Ein- und Aussteigen erleichtern. Diese Einstiegshilfe wird ohne Bohren am Rand der Badewanne befestigt und dient als Halter. Senioren mit einer eingeschränkten Mobilität können mit Einstiegshilfe weiterhin die Badewanne benutzen.
Damit die Rutschgefahr allgemein reduziert werden kann, sollten Anti-Rutsch-Matten in Dusche und Badewanne ausgelegt werden. Haltegriffe an besonders riskanten Stellen im Badezimmer erhöhen ebenfalls die Sicherheit.
Wenn die körperliche Konstitution eingeschränkt ist, wird auch der Toilettengang schwieriger. Bei vielen Toiletten sind die Sitze sehr tief, sodass alte Menschen Schwierigkeiten mit dem Hinsetzen und Aufstehen haben können. Durch eine Toilettensitzerhöhung kann die Sitzposition komfortabel erhöht werden. Die Sitzerhöhung wird direkt auf die Toilette montiert. Einige Modelle bieten verschiedene Sitzhöhen und Sitzwinkel sowie hochklappbare Armlehnen für zusätzlichen Halt. Wenn das Aufstehen generell schwer fällt, sollte über die Montage von Haltestangen neben dem WC nachgedacht werden.
An- und Ausziehhilfen
Das An- und Ausziehen von Kleidung wird ebenfalls mit zunehmendem Alter anstrengend. Dennoch sind dies alltägliche Routinen, die Menschen besonders gerne so lange wie möglich eigenständig und ohne fremde Hilfe durchführen möchten. Eine Erleichterung können verschiedene Anziehhilfen bieten.
Socken-Anziehhilfen bieten sich für Senioren mit Rückenproblemen und eingeschränkter Beweglichkeit an, weil sie das Bücken oder gar Balancieren auf einem Bein vermeiden. Die Socke wird dabei über die Vorrichtung gestülpt, der Fuß hineingestellt und mit Hilfe der Bänder nach oben gezogen.
Darüber hinaus gibt es Hilfsmittel zum Anziehen von Unterwäsche, zum Schließen von Knöpfen und natürlich den guten alten Schuhanzieher in Löffelform. Alle Anziehhilfen sind geeignet, Senioren ein hohes Maß an Selbstständigkeit zu verleihen.
Wer bezahlt die Hilfsmittel?
Kranken- und Pflegekassen übernehmen nur Hilfsmittel, die eine Unterstützung im Therapie- und Behandlungsprozess leisten. Das bedeutet, dass diese Hilfsmittel verordnet werden müssen. Deshalb werden Kostenübernahmeentscheidungen immer individuell getroffen.
Viele der hier vorgestellten Helferlein stammen aus dem Bereich der Haushaltsgegenstände, die selbst bezahlt werden müssen. Diese Hilfsmittel sind jedoch oft preiswert und vor allem hilfreich, da sie die Selbstständigkeit fördern und für ein gutes, beruhigtes Gefühl sorgen können.
Bis zum nächsten Mal und bleiben Sie gesund!
Ihr Team von
CareWork & SHD