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In Deutschland grassiert Verunsicherung und Angst. Zwar sind die Supermarktregale nach anhaltenden „Hamsterkäufen“ wieder gut gefüllt, doch auf dem Schwarzmarkt werden noch immer utopische Preise für Mundschutz-Systeme, Atemschutzmasken oder Desinfektionsmittel bezahlt. Nicht nur Arztpraxen und Krankenhäuser kommen mit den Telefonaten und Untersuchungen kaum noch hinterher; auch Handelsmärkte und Börse kämpfen mittlerweile mit den Auswirkungen des Coronavirus.
Natürlich erreichen auch uns Nachfragen von Kunden und Betreuerinnen, denen wir jedoch mit Information begegnen. Wir sind der Meinung, dass nur der, der seinen Gegner kennt, dann auch weiß, wie er mit ihm umzugehen hat.
Das ist das Coronavirus
Das Coronavirus ist bereits im Dezember 2019 in Erscheinung getreten. Das WHO-Büro (World Health Organisation) in China wurde über die Anhäufung von Lungenentzündungen mit unbekannter Ursache in der chinesischen Stadt Wuhan informiert. Es wird angenommen, dass das Virus von Wildtieren stammt und die erste Ansteckung auf einem Fischmarkt in Wuhan stattgefunden hat, der Anfang des Jahres deshalb geschlossen wurde. Wissenschaftlich trägt das Coronavirus den Namen SARS-CoV-2, wobei SARS für „schweres akutes Atemwegssyndrom“ steht, was vielen noch von der Epidemie aus den Jahren 2002/2003 bekannt ist.
Der Großteil der Corona-Patienten lebt in China. Dort verlaufen etwa vier bis fünf Krankheitsverläufe mild. Schwere Krankheitsverläufe sind mit Atemproblemen und Lungenentzündungen verbunden. Bei den bislang eingetretenen Todesfällen wurde festgestellt, dass es sich hierbei fast immer um ältere und/oder bereits an chronischen Krankheiten leidende Menschen gehandelt hat. In Deutschland sind bis heute keine Todesfälle wegen des Coronavirus aufgetreten.
Es ist nicht so, dass das Coronavirus „bevorzugt“ ältere Menschen betrifft. Die WHO hat mehrfach darauf hingewiesen, dass sich Menschen aller Altersgruppen infizieren können. Senioren und chronisch Kranke erkranken wegen des potenziell eingeschränkten Immunsystems nur leichter an dem Virus. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Asthma, Herzkrankheiten oder Diabetes.
Übertragung von Mensch zu Mensch
Das Coronavirus wird von Mensch zu Mensch mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Dies erfolgt über die Schleimhäute oder indirekt über die Hände, die kurze Zeit später dann Kontakt mit den Schleimhäuten haben. Die einfachste Möglichkeit, sich vor dem Coronavirus zu schützen, ist also schlicht und ergreifend das Händewaschen!
Händewaschen – aber richtig
Die richtige Handhygiene ist Präventionsmaßnahme Nr. 1 gegen das Coronavirus, aber auch gegen Erkältungen, Grippe, Magen-Darm-Infektionen und viele weitere Erkrankungen. Wichtig ist das regelmäßige Händewaschen nach dem Husten, Niesen, Naseputzen, Toilettengang, Kontakt mit Abfall, Kontakt mit Tieren sowie vor dem Essen, der Verwendung von Medikamenten und Benutzung von Kosmetika. Das Händewaschen sollte immer nach folgendem Ablauf erfolgen:
- Die Hände werden kurz unter fließendem Wasser bei angenehmer Temperatur befeuchtet.
- Jetzt werden die Hände inklusive Innenflächen, Handrücken, Fingerspitzen, Zwischenräume und Daumen etwa für 20 bis 30 Sekunden eingeseift. Hygienischer als Stückseife ist dabei Flüssigseife, was insbesondere für öffentliche Waschräume gilt.
- Nach dem Einseifen werden die Hände unter fließendem Wasser abgespült. In öffentlichen Waschräumen kann zum Öffnen und Schließen des Hahns der Ellenbogen oder ein Einweghandtuch genutzt werden.
- Im Anschluss sollten die Hände ordentlich abgetrocknet werden. Gerne werden hierbei die Fingerzwischenräume vergessen. Zu Hause sollte jeder sein eigenes Handtuch zum Abtrocknen benutzen. In öffentlichen Sanitärräumen werden Einmalhandtücher zur Verfügung gestellt.
Desinfektion ja oder nein?
Aus Angst vor dem Coronavirus decken sich die Menschen in Deutschland im Moment mit Desinfektionsmitteln für die Haut und für Flächen ein.
Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass nicht jedes Desinfektionsmittel Viren abtötet. Steht auf dem Mittel zum Beispiel „tötet 99 % aller Bakterien ab“, so reicht das für eine Virenabwehr nicht aus. Auf das Abtöten von Viren wird bei Desinfektionslösungen durch den Zusatz „viruzid“ hingewiesen. Unterschieden wird dabei in einfach viruzid, begrenzt viruzid und begrenzt viruzid plus, wobei zur Unschädlichmachung von Coronaviren bereits begrenzt viruzide Mittel ausreichen. Coronaviren gehören wie auch die Influenza-Grippeviren zu den behüllten Viren, die schon empfindlich auf begrenzt viruzide Desinfektionsmittel reagieren und absterben.
Die Desinfektion der Hände sollte nur dann erfolgen, wenn der Verdacht besteht, generell mit Bakterien oder Viren in Berührung gekommen zu sein. Eine regelmäßige Hautdesinfektion trocknet die Haut aus und schädigt sie in ihrer Funktion als natürliche Schutzbarriere, was wiederum Krankheitserregern das Eindringen erleichtert. In den meisten Fällen reicht es vollkommen aus, die Hände gründlich zu waschen, was im Übrigen auch gesünder ist. Wichtig ist, nach einer Desinfektion der Hände eine schützende Creme aufzutragen, um den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wieder herzustellen.
Eine Desinfektion von Flächen ist ebenfalls nur bei Verdacht auf infektiöse Kontamination sinnvoll, beispielsweise dann, wenn ein Arbeitskollege auf den Schreibtisch geniest hat. Gegen eine Infektion hilft in diesen Fällen ein viruzides Desinfektionsspray.
Husten und Niesen nach der Etikette
In der Wissenschaft heißt es, dass die Übertragung über Sekrete des Respirationstraktes erfolgen kann. Da es sich bei dem Respirationstrakt um die Atemwege handelt, wird hier von den durch Husten oder Niesen entstehenden Sekreten gesprochen, die infektiös sein können. Neben einer guten Handhygiene ist es also auch wichtig, beim Husten oder Niesen einen Abstand zu anderen Menschen zu wahren, bei dem etwa 1,5 bis 2 Meter empfohlen wird. Wenn es möglich ist, sollte man sich beim Husten und Niesen auch von seinem Gesprächspartner abwenden. Außerdem verteilen sich die Sekrete aus den Atemwegen weniger in die Umgebung, wenn in die Armbeuge geniest und gehustet wird, wie es eigentlich auch der üblichen Etikette und Höflichkeit entspricht.
Grundsätzlich gilt, dass Papiertaschentücher nur ein Mal benutzt und dann fachgerecht in einem geschlossenen Abfalleimer entsorgt werden sollten. Auch danach gilt: Händewaschen!
Eine Übertragung der Coronaviren über unbelebte Oberflächen, also Gegenstände, Waren, Poststücke oder Gepäckstücke wurde übrigens nicht dokumentiert und gilt als unwahrscheinlich. Ein vorsichtiger Umgang ist nur dann sinnvoll, wenn sich diese Gegenstände unmittelbar vor dem Kontakt in direkter Umgebung eines infizierten Menschen befunden haben.
Das passiert bei einer Ansteckung
Eine Ansteckung mit dem Coronavirus macht sich etwa nach 14 Tagen durch erkältungs- oder grippeähnliche Symptome bemerkbar. Es kann zu Schnupfen, Husten, Kratzen im Hals und Fieber kommen. Einige leiden auch an Durchfall.
Inzwischen stehen gegen die Infektion mit Coronaviren mehrere Schutzimpfungen zur Verfügung, Medikamente gegen die Krankheit gibt es noch keine. Eine vorhandene Grippeschutzimpfung hilft nicht gegen Coronaviren, da es sich dabei um eine neue Art Viren handelt. Aus medizinischer Sicht erfolgen bis heute nur unterstützende Maßnahmen, die sich nach der Schwere des Krankheitsbildes richten, Symptome lindern und Grunderkrankungen behandeln. An dieser Stelle soll auch nochmal darauf hingewiesen werden, dass Antibiotika ebenfalls keine Wirkungen gegen Viren entfalten.
Wer den Verdacht hegt, sich bei einer anderen Person angesteckt zu haben, sollte sich mit dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Das Gesundheitsamt führt dann eine Befragung durch, um das Risiko abschätzen und Maßnahmen einleiten zu können. Über entsprechende Informationen verfügt in der Regel auch der Hausarzt. Menschen in ausgewiesenen Risikogebieten schützen sich zusätzlich dadurch, unnötige Wege zu vermeiden und zu Hause zu bleiben. Sich jedoch selbst kontinuierlich zu Hause einzusperren und wochenlang von Konserven zu leben, erscheint übertrieben. Dies tun Menschen schließlich auch nicht, weil gerade Grippe-Saison oder ein Magen-Darm-Virus im Umlauf ist. Eine gesunde Vorsicht und Abwägung aller Risiken erscheint in diesem Zusammenhang vernünftiger zu sein.
Ist ein Mundschutz oder Atemschutz sinnvoll?
Sinnvoll ist das Tragen eines Mundschutzes oder einer Atemschutzmaske in Bezug auf das Coronavirus nur von einer erkrankten Person, die sich im öffentlichen Raum bewegen muss und die Ansteckung anderer Menschen vermeiden will. In der Öffentlichkeit dienen Mundschutz- und Atemschutz-Systeme also dem Fremdschutz; nicht dem Eigenschutz. Atemschutzmasken nutzen also nur dann, wenn infizierte Menschen sie tragen!
Ganz im Gegenteil kann das Tragen eines Mundschutzes oder Atemschutzes dazu führen, dass sich der Träger so sicher fühlt, dass er das viel wichtigere Händewaschen und andere Hygienemaßnahmen vernachlässigt. Das Tragen von Atemschutzmasken und Mundschutz-Lösungen ist jedoch für medizinisches Personal durch den Arbeitsschutz vorgeschrieben.
Verhaltensempfehlung für pflegende
und betreuende Menschen
Als Anbieter der sogenannten 24 Stunden Betreuung haben wir unsere Betreuungskräfte entsprechend aufgeklärt und sensibilisiert. Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen gehört nicht erst seit dem Coronavirus zu den Grundsätzen der Gesundheitsprävention, sondern schützt auch vor Grippe und vielen anderen Erkrankungen. Sinnvoll ist nach unserer Meinung, sich über den Coronavirus und die empfohlene Verhaltensweise im Verdachtsfall zu informieren, um sich nicht von der allgemeinen Verunsicherung anstecken zu lassen.
Unsere Betreuungskräfte sind informiert, vorbereitet und stets bemüht, beruhigend auf die von ihnen betreuten Menschen einzugehen. Die Einhaltung von Hygiene- und Präventionsmaßnahmen ist dabei selbstverständlich.
Bleiben auch Sie gesund!