Bei Affenpocken handelt es sich um eine seltene Viruserkrankung, die vermutlich von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden kann. Bei engem Kontakt kann eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch in seltenen Fällen vorkommen. Ausgelöst werden Affenpocken durch das Virus Orthopoxvirus simiae, das auch MPXV oder Monkeypox virus genannt wird. Das Virus aus der Gattung Orthopoxvirus ist verwandt mit den bekannten Pockenviren Smallpox und Variola. Affenpocken erhielten in Deutschland im Mai 2022 einen hohen Bekanntheitsgrad, da zu diesem Zeitpunkt in verschiedenen Ländern Erkrankungen aufgetreten sind.
Verbreitet sind Affenpockenviren eher unter Nagetieren in West- und Zentralafrika. Bei Menschen wurden Affenpocken erstmals 1970 im Kongo festgestellt. Seitdem haben sich immer wieder Menschen mit Affenpocken infiziert; jedoch eher in west- und zentralafrikanischen Ländern. Auch bei Affenpocken gibt es verschiedene Virusvarianten. Außerhalb des afrikanischen Kontinents wurde die Viruserkrankung erst seit 2018 festgestellt. Seit Mai 2022 konnten Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen werden. Bei der Übertragung der aktuellen Virusvarianten von Mensch-zu-Mensch wird vermutet, dass die Übertragung insbesondere durch sexuelle Aktivitäten erfolgte.
Die Inkubationszeit beträgt bei Affenpocken etwa 5 bis 21 Tage. Im Gegensatz zu den als ausgerottet geltenden Menschenpocken verlaufen Affenpocken milder. Viele Menschen erholen sich innerhalb einiger Wochen von Affenpocken, obwohl auch schwere Verläufe auftreten können. Zu den Symptomen von Affenpocken gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen sowie angeschwollene Lymphknoten. Nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich dann die für Pocken typischen Hautveränderungen, die von anfänglichen Flecken über Pusteln bis hin zur abfallenden Verkrustungen verschiedene Stadien durchlaufen. Der Ausschlag befällt insbesondere Gesicht, Hände, Füße und Genitalien. Die Symptome heilen in der Regel nach zwei bis vier Wochen ab. Zu den bekannten Komplikationen gehören Hirnentzündungen, Hautinfektionen (bakteriell), Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen, Lungenentzündungen und Flüssigkeitsverluste.
Therapiert werden Affenpocken symptomatisch, da die Erkrankung eigentlich von selbst ausheilt. Wichtig ist das Verhindern von Superinfektionen. Infizierte müssen jegliche engen Kontakte vermeiden, bis der Ausschlag komplett abgeheilt ist. Es gelten strenge Hygiene-Regeln, da das Affenpockenvirus über lange Zeiträume bis hin zu mehreren Monaten auf Stoffen und Oberflächen überleben kann. Es wird davon ausgegangen, dass die Impfungen zum Schutz der klassischen Pocken (Variola) auch vor Affenpocken schützen kann. Die Pocken-Impfpflicht wurde in Deutschland 1976 aufgehoben. Mit Imvanex ist seit 2013 ein Pocken-Impfstoff in der EU zugelassen und darf ab 18 Jahren verabreicht werden.