Alkoholsucht im Alter

Immer mehr Senioren trinken zu viel Alkohol. Nicht jeden betrifft dabei direkt eine Alkoholsucht im Alter. Dennoch sollte mit dem Alter darauf geachtet werden, dass der Körper weniger Alkohol verträgt. Mit dem Alter sinkt der Wassergehalt der Körperzellen, weshalb der Alkoholgehalt im Blut schneller ansteigen kann. Außerdem benötigt die Leber mehr Zeit für die Entgiftung. Dies, zumal im Alter häufig auch Inhaltsstoffe diverser Medikamente von der Leber abgebaut werden müssen.

Viele ältere Menschen genießen Alkohol über Jahre in einem von der Gesellschaft akzeptierten Rahmen. Das Glas Bier beim Fernsehen oder das Glas Wein zum Abendessen gehört in der Gesellschaft oft „einfach dazu“. Nach negativen Lebensereignissen wie Trennungen, Arbeitslosigkeit oder Tod eines nahen Angehörigen kann es geschehen, dass der Alkoholkonsum steigt. Der Weg in die Alkoholsucht im Alter beginnt schleichend.

Durch den Konsum von Alkohol versuchen Betroffene, Probleme zu kompensieren oder die eigene Vereinsamung zu verdrängen. Dieser Zustand ist besonders gefährlich, da hierbei leicht die Kontrolle verloren gehen kann. Dann kreisen die Gedanken nur noch um die Flucht in den Alkohol und es kommt zur psychischen oder auch körperlichen Abhängigkeit. Betroffene einer Alkoholsucht im Alter sind der Meinung, ohne Alkohol nicht mehr leben zu können.

 

Ab wann ist der Alkoholkonsum im Alter schädlich?

Die Frage, wie viel Alkohol als schädlich betrachtet wird, kann nicht pauschal beantwortet werden. Die WHO Weltgesundheitsorganisation geht bei Frauen von 20 Gramm und bei Männern von 30 Gramm Reinalkohol täglich aus. Dies entspricht etwa einem halben Liter Bier, drei hochprozentigen Schnäpsen oder 0,2 Liter Sekt oder Wein. Zur Vermeidung einer Alkoholsucht im Alter empfehlen Experten, mindestens zwei Tage pro Woche keinen Alkohol zu konsumieren.

Der Übergang zwischen normalem Konsum als Genuss zur Alkoholkrankheit ist fließend. Bei einer Abhängigkeit geht es nicht mehr um die Menge Alkohol, sondern um das „nicht mehr steuern können“. Es gibt Alkoholkranke, die zeitweise abstinent leben, während andere einen konstanten Alkoholpegel benötigen. Dann gibt es auch Betroffene, die ihren Konsum kontrollieren können, dafür aber jeden Tag Alkohol benötigen. Ob und in welchem Umfang Senioren auf Alkohol verzichten sollten, hängt von den körperlichen, psychischen und sozialen Konsequenzen ihres Konsums ab.

Eine Alkoholsucht im Alter kann neben der Leber auch andere Organe schädigen. Die Leber kann sich bis zur sogenannten Fettleber vergrößern, was ihre Funktion beeinträchtigt. Alkohol kann zu Leberentzündungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Magenschleimhautentzündungen führen. Durch übermäßigen Alkoholkonsum sterben Gehirnzellen ab. Das Gedächtnis lässt nach. Auch die Bildung von Tumoren im Rachen, der Leber oder in der Mundhöhle kann durch Alkohol begünstigt werden. Nicht zuletzt leiden zwischenmenschliche Beziehungen unter einer Alkoholsucht im Alter. Betroffene ziehen sich von ihren Mitmenschen zurück und brechen soziale Kontakte ab.

 

Behandlung von Alkoholsucht

Eine Alkoholsucht wird durch eine Entwöhnungstherapie behandelt, die mindestens 15 Wochen andauert. Ziel ist entweder eine vollständige Abstinenz oder kontrolliertes Trinken. Kombiniert wird die Behandlung häufig mit Verhaltenstherapien. Selbsthilfegruppen können dabei helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gemeinsam an dem erklärten Ziel zu arbeiten. Alkoholabhängige finden in jeder Stadt und nahezu jeder Gemeinde professionelle Anlaufstellen und Beratungszentren. Auch die Landesstelle für Suchtfragen oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können helfen.

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