Eine Blasenentzündung ist eine schmerzhafte Harnwegsinfektion, die in der Regel durch Bakterien hervorgerufen wird. Seltener sind Parasiten, Viren oder Pilze Auslöser einer Blasenentzündung. Die bakteriellen Keime gelangen in vielen Fällen über die Harnröhre in die Blase und führen zu einer Reizung sowie Entzündung der Blasenwand. Begünstigt wird eine Blasenentzündung durch eine geschwächte Immunabwehr sowie durch eine Verkühlung, wobei Männer deutlich seltener von einem derartigen Harnwegsinfekt betroffen werden.
Typische Anzeichen einer Harnwegsinfektion sind Schmerzen und das Gefühl des „Brennens“ beim Wasserlassen sowie ein häufiger Harndrang. Der Urin ist oft getrübt, weist einen anderen Geruch auf und kann auch Blut enthalten. Bei vielen Blasenentzündungen handelt es sich um eine akute Infektion. Längerfristige und wiederkehrende Erkrankungen werden als Reizblase betrachtet. Nur selten kommt es zu einer chronischen Harnblasenentzündung, bei der keine Keime nachgewiesen werden können und demnach auch die Ursache nicht vollständig geklärt werden kann.
Die medizinisch Zystitis genannte Blasenentzündung wird in einer unkomplizierten Variante ohne vorhandene Risikofaktoren sowie einer komplizierten Zystitis unterschieden, bei der die Erkrankung durch Abwehrschwächen, Stauungen und Einengungen der Harnwege, Reflux Erkrankungen, Prostataentzündungen, Funktionsstörungen der Blase sowie wiederkehrende Infekte begünstigt wird.
Bei einer leichten Blasenentzündung kann es hilfreich sein, den Unterbauch warm zu halten und mindestens zwei bis drei Liter pro Tag zu trinken, wofür insbesondere Wasser sowie Blasen- und Nierentee geeignet ist. Den darin enthaltenen Bärentraubenblättern wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt. Tritt innerhalb von drei Tagen keine Besserung ein oder tritt zusätzlich Fieber auf, ist der Gang zum Arzt unerlässlich. Kompliziertere Fälle bedürfen einer medizinischen Behandlung mit Antibiotika, um Komplikationen wie Nierenbeckenentzündungen vorzubeugen. Ohne Behandlung kann eine komplizierte Blasenentzündung über die Harnleiter bis in den Bereich der Nieren aufsteigen und Entzündungen der Nieren sowie des Nierenbeckens zur Folge haben.
Diagnostiziert wird eine Blasenentzündung zunächst durch den Hausarzt, der auch den Urin untersucht. Bei wiederkehrenden Harnwegsentzündungen wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um anatomische Veränderungen zu erkennen. Bei sehr komplizierten Harnwegsinfektionen kann ein Urologe die Funktionsfähigkeit der Blase durch Röntgen, Harnflussmessungen oder sogar Blasenspiegelungen feststellen. Therapiert wird eine Blasenentzündung durch Antibiotika, Antimykotika und krampflösende Medikamente.