Bei einer Blutwäsche bzw. Apherese werden bestimmte Eiweiße, überzählige Blutbestandteile oder krankmachende Bestandteile aus dem Blut entfernt. Bei der Apherese liegen Patienten wie beim Blutspenden auf einer Liege, während ihr Blut aus der Armvene durch einen Schlauch in ein medizinisches Gerät geleitet wird, das den Reinigungsvorgang übernimmt. Im Anschluss an die Blutreinigung fließt das gereinigte Blut durch einen Schlauch über den anderen Arm wieder in den Körper hinein.
Es gibt verschiedene Varianten der Blutwäsche. Bei der H.E.L.P Apherese oder Lipidapherese werden Blutfette wie Cholesterin sowie Entzündungsfaktoren oder Gerinnungsfaktoren aus dem Blut gewaschen. Das Blut wird zudem von kleinen Blutgerinnseln gereinigt. Ein anderes Verfahren der Blutwäsche stellt die Immunapherese dar, bei der bestimmte Antikörper aus dem Blut gewaschen werden.
Blutwäschen können durchgeführt werden, um Bestandteile des Blutes für eine spätere Verwendung als Therapeutikum zu gewinnen. Hierdurch können teilweise Knochenmarksentnahmen bei der Behandlung von Krebs ersetzt werden. Die gewonnenen Stammzellen werden Krebspatienten beispielsweise nach einer Chemo-Therapie wieder zugeführt, um den Neuaufbau des Blutes zu fördern. Apheresen werden aber auch bei Fettstoffwechselstörungen oder Nierenfunktionsstörungen und anderen Krankheitsbildern genutzt.
Zu den Nebenwirkungen einer Blutwäsche können Blutdruckabfälle, Blutungen oder allergische Reaktionen gehören. Des Weiteren ist eine Apherese oft eine Behandlung, die von Patienten selbst bezahlt werden muss und sehr teuer ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Blutwäsche nur dann, wenn sie von behandelnden Ärzten verordnet wird und ausreichend Aussicht auf Erfolg bietet.
Die Blutwäsche wird versuchsweise auch zur Behandlung von Long-Covid eingesetzt, was der Behandlungsform zu mehr Bekanntheit verholfen hat. Bislang konnte jedoch noch nicht abschließend geklärt werden, ob eine Apherese wirklich zur Behandlung von Long-Covid geeignet ist.