Bei der medizinisch Influenza genannten echten Grippe handelt es sich um eine durch Grippeviren verursachte Infektionskrankheit. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, trockener Reizhusten sowie schwere Kopf- und Gliederschmerzen. Im Gegensatz zur Erkältung sind bei einer Grippe nicht nur die Atemwege, sondern eben der gesamte Körper betroffen. Die Beschwerden treten meist plötzlich und stark auf. Sie lassen in der Regel innerhalb einer Woche nach. Zu den häufigsten Komplikationen zählen Lungenentzündungen. Sehr selten kommt es zu Entzündungen des Herzmuskels oder des Gehirns. Bei Kindern können Mittelohrentzündungen auftreten. Eine akute Grippe kann bei schweren Verläufen lebensbedrohend werden.
Grippeviren gibt es auf der ganzen Welt. Wie auch die Coronaviren können sich Grippeviren verhältnismäßig schnell verändern. In Deutschland kommt es regelmäßig nach dem Jahreswechsel in den Wintermonaten zu einer Grippewelle mit variabler Schwere und Ausbreitung. Übertragen wird die Grippe mittels Tröpfcheninfektion; also beim Husten, Niesen oder Sprechen. Auch durch Händeschütteln oder das Berühren von Türgriffen und anderen Gegenständen kann eine Ansteckung erfolgen. Das Risiko ist naturgemäß dort höher, wo sich viele Menschen aufhalten.
Dauer und Umfang einer Grippeerkrankung hängt von den Krankheitserregern und der körperlichen Verfassung bzw. der Immunantwort von Betroffenen ab. Bei Senioren über 60 Jahre, Schwangeren und chronisch kranken Menschen wird von einem höheren Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe ausgegangen.
Bei Verdacht auf Grippe sollte ein Arzt hinzugezogen werden, wenn bereits andere Erkrankungen bestehen und aus diesem Grund das Risiko von Komplikationen erhöht ist. Hierzu gehören beispielsweise chronische Lungenerkrankungen oder Diabetes.
Einen Schutz vor einem schweren Verlauf der Grippe bietet eine Grippeschutzimpfung. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt eine Grippeimpfung insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von stationären Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen mit hohem Risiko einer Ansteckung anderer Personen. Ältere Menschen haben häufig eine verminderte Immunantwort, weshalb eine Impfung im Vergleich zu jüngeren Menschen bei ihnen weniger zuverlässig sein kann. Deshalb empfiehlt die STIKO für Senioren über 60 die Impfung mit einem Hochdosis-Impfstoff, der bei Senioren eine erhöhte Wirksamkeit zeigt. Geimpft werden saisonale Impfstoffe, die Bestandteile der Virusvarianten enthalten, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der kommenden Grippe-Saison erwartet werden. Jedes Jahr wird die Zusammensetzung der Impfstoffe entsprechend angepasst.
Bei geimpften Menschen verläuft eine Grippeerkrankung in der Regel milde. Der Impfschutz ist in 10 bis 14 Tagen nach der Impfung vollständig aufgebaut. Empfohlen werden Grippeschutzimpfungen ab Oktober bis Dezember. Es kann aber zu jedem Zeitpunkt geimpft werden. Zu den weiteren Schutzmaßnahmen gegen Grippe gehört die Einhaltung der gängigen Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen oder Abstandhalten zu anderen Personen.