Bei einem Herzschrittmacher handelt es sich um ein kleines elektrisches Gerät bzw. einen Taktgeber, der einen zu langsamen oder zu unregelmäßigen Herzschlag behandelt. Ein Herzschrittmacher wird dann eingesetzt, wenn der natürliche Rhythmus Geber am Herzen nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet.
Der Herzschrittmacher wird unterhalb des rechten Schlüsselbeins oder unterhalb des Brustmuskels eingesetzt. Die elektrischen Taktgeber sind mit zwei längeren Elektroden ausgestattet, die über den Weg einer großen Vene bis ins Herz gelangen. Dort messen die Elektroden die Herzaktivität und geben bei unregelmäßigem Herzschlag einen elektrischen Impuls ab, um den Herzrhythmus zu normalisieren. Moderne Modelle erkennen den normalen Herzrhythmus und schreiten nur dann ein, wenn das Herz unregelmäßig schlägt. Herzschrittmacher sind in der Regel mit einer Lithium-Batterie ausgestattet, die je nach Aktivität zwischen fünf und fünfzehn Jahren hält und danach ausgetauscht werden muss.
Ein Herzschrittmacher wird häufig schweren Herzrhythmusstörungen, beim Sick-Sinus-Syndrom und anderen Erkrankungen eingesetzt. Die vom Herzschrittmacher erzeugten Impulse stellen die normale Herzfunktion wieder her und gewährleisten so, dass der Körper wieder ausreichend mit Blut versorgt wird.
Die Implantation des Herzschrittmachers erfolgt gewöhnlich ohne Narkose. Nur Haut und Gewebe erhalten eine Betäubung, bevor der Chirurg durch einen Hautschnitt im Bereich des rechten Schlüsselbeines ein großes Blutgefäß öffnet und die Sonden durch dieses bis zum Herzen durchschiebt. Den korrekten Sitz des Schrittmachers überprüfen die Ärzte während den Eingriffs durch Röntgen, bevor der Herzschrittmacher angeschlossen wird. Abschließend wird die elektrische Eigenaktivität des Herzmuskels gemessen, die Impulse des Schrittmachers kontrolliert und die Haut wieder verschlossen.
Patienten mit Herzschrittmacher leben mit wenigen Ausnahmen ganz normal weiter. Sie erhalten einen Schrittmacherausweis und müssen an Kontrolluntersuchungen teilnehmen. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit elektrischen Geräten geboten, deren elektromagnetische Felder die Funktion des Schrittmachers beeinträchtigen könnten. Dies gilt bei älteren Herzschrittmachern auch für Kernspintomografie-Untersuchungen aufgrund der bei dieser Technik genutzten Magnete.