Der Begriff der Vulnerabilität stammt von den lateinischen Wörtern „vulnus“ oder „vulnerare“ ab, was mit Wunde oder verwunden übersetzt werden kann. Die Vulnerabilität dient in vielen wissenschaftlichen Bereichen der Beschreibung von Verwundbarkeiten, Verletzbarkeiten, Risiken und Betroffenheiten. Im Jahre 2022 beschrieb auch das RKI Robert Koch-Institut die vulnerablen Gruppen im Rahmen der Coronavirus Pandemie.
In der Psychologie bildet Vulnerabilität das Gegenteil der Resilienz. Vulnerable Menschen leiden besonders schnell unter emotionalen Wunden, die dann zu einer psychischen Störung führen können. In diesen Bereich fallen auch vulnerable Phasen, die jeder Mensch durchläuft und in denen stets eine erhöhte Gefahr für psychische Probleme bestehen, bei beispielsweise in der Pubertät.
In medizinischen Bereichen wird mit Vulnerabilität die Anfälligkeit beschrieben, an einer Krankheit zu erkranken. Bei vielen Krankheiten und psychiatrischen Erkrankungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen wird die Vulnerabilität des Einzelnen, daran zu erkranken, durch unterschiedliche und zusammenwirkende Faktoren bedingt. Zu diesen Faktoren gehören sowohl genetische und psychosoziale Kriterien als auch Süchte und Schadstoffe wie Alkohol oder Nikotin. In der Medizin bedeutet Vulnerabilität also eine erhöhte Verletzlichkeit und Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Erkrankungen.
Im Zuge der weltweiten Coronavirus Pandemie wurden einschneidende Maßnahmen, die sogar Grundrechte eingeschränkt haben, mit dem Schutz von vulnerablen Personengruppen vor einer Infektion mit COVID-19 begründet. Der Schutz dieser vulnerablen Gruppen sollte insbesondere in der Zeit ohne Impfstoffe und wirksame Medikamente gewährleistet werden. Das RKI Robert Koch-Institut stellte eine Liste der vulnerablen Gruppen zusammen und veröffentlichte Verhaltensempfehlungen. Die Vulnerabilität dieser Personengruppen wurde in der Öffentlichkeit mit „Risikogruppen“ beschrieben.